Systemische Beratung ist ein wichtiges Handwerkzeug der Kurzzeittherapie.
Ausgehend davon, dass wir nicht nur alleine mit unseren Problemen sind, sondern dass wir alle in einem sozialen Netz (Familie, Partner, Arbeit,…) agieren, haben unsere Aktivitäten auch Auswirkungen auf unser Umfeld. Das heißt, wenn Sie etwas verändern – und wenn Sie auch nur eine Stunde später schlafen gehen – hat das Auswirkungen, z.B. auf ihren Lebenspartner. Entweder nimmt er diese Veränderung an und geht zur gleichen Zeit zu Bett, oder er geht alleine schlafen. In beiden Fällen ist es auch für ihn eine Veränderung.
Der systemische Ansatz unterscheidet sich von den anderen Kurztherapien insoweit, dass auch die wichtigen Personen im sozialen Umfeld des Patienten / Klienten in die Behandlung mit einbezogen werden. Somit werden alle Lebensbereiche berücksichtigt.
Ressourcen- und lösungsorientiert
Alles was den Menschen „innen“ ausmacht (seine Gesamtpersönlichkeit) und sein soziales Umfeld (alle mit ihm verbundenen Menschen, wie Partner und/oder Familie, Kollegen,…) fließen bei der systemischen Beratung mit ein. Grundlegend ist hier die Arbeit mit den vorhandenen Ressourcen (= Fähigkeiten wie Selbstvertrauen, Mut, Humor,..).
Denn nur wenn wir auf genügend Fähigkeiten zurückgreifen können, gelingt uns auch das Aufarbeiten unserer Probleme.
Im Rahmen einer systemischen Beratung bzw. einer systemischen Therapie (die Grenzen sind fließend!) geht es hauptsächlich um das Stärken der Ressourcen und Kompetenzen des Patienten / Klienten / der zu beratenden Gruppe und des dazugehörigen sozialen Systems (Familie, Kollegen etc.).
Eine systemische Beratung ist somit immer ressourcen- und lösungsorientiert. Der Therapeut / Berater geht davon aus, dass der Patient / Klient die Lösung des Problems schon in sich hat. Er muss deshalb „nur noch“ zu dieser Erkenntnis beitragen. Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Ergebnisse einer systemischen Therapie bzw. Beratung sind meistens schnelle und oft in ihrer Art überraschende Lösungen. Der große Vorteil, wie bei fast jeder Methode der Kurztherapie: Es spart Leid, Zeit und Geld.
Seit Ende 2008 wird in Deutschland die Systemische Therapie als wissenschaftliches Psychotherapieverfahren anerkannt.